Alte Dorfschule

Beschreibung

Eine Schule in Neuenhagen wird in der Chronik das erste Mal 1716 im Zusammenhang mit einer Berufungsurkunde für den Küster und Lehrer Jacobus Flöricke erwähnt. Das damalige Küsterhaus diente auch als Schule. Es wurde 1810 durch einen Brand zerstört und zwei Jahre später durch einen Fachwerkbau mit Ziegeldach ersetzt, der neben der Küsterwohnung einen Schulraum für alle Kinder des Ortes enthielt. Dank der dynamischen Entwicklung von Neuenhagen war dieser Raum bald zu klein, doch erst nach mehrmaligen dringenden Bittgesuchen des Lehrers Lübke beschlossen Schulvorstand und Gemeindekirchenrat 1879, das alte Haus auf dem Dorfanger abzureißen und an gleicher Stelle ein neues Schulgebäude zu errichten. Die Kosten beliefen sich auf 19.321 Mark.
Im Schulneubau waren neben der Lehrer- und Küsterwohnung eine weitere Wohnung für einen zweiten Lehrer sowie zwei Klassenräume vorhanden. Die Schülerzahlen wuchsen rasch weiter an: So wurden 1907 bereits 400 Schüler in sieben Klassen im Haus unterrichtet. Auch auf dem Schulhof herrschte arges Gedränge und die sanitären Bedingungen waren völlig unzureichend. 1911 wurde daher der Bau einer „Neuen Schule“ in der Niederheidenstraße (heute Rathausstraße) beschlossen. Das alte Schulhaus blieb jedoch bis 1992 das „Haus II“ dieser neuen Schule (heute Goethe-Schule).
1996 übernahm der Internationale Bund das einstige Schulhaus, sanierte es umfangreich und eröffnete hier das multikulturelle Zentrum „ARCHE“.