Gutshaus Bollensdorf

Beschreibung

Nach seiner heutigen Erscheinungsform ist das Bollensdorfer Gutshaus ein frühbarockes Herrenhaus, das um 1700 vom Gutsbesitzer Hans Ludwig von Görtzke errichtet wurde, dessen Familie seit Mitte des 15. Jahrhunderts hier ansässig war. In der Zeit von 1854 bis 1912 gab es umfangreiche Innenaus- und Umbauten am Gebäude durch die Berliner Kaufmannsfamilie Kelch zu einer Turmvilla mit einem Turm im Osten, der aber nach den Zerstörungen im zweiten Weltkrieg nicht wieder hergestellt wurde. Bauhistorische Untersuchungen im Zuge der Generalsanierung des Hauses in den Jahren 2009/10 wiesen nach, dass der fast vollständig erhaltene sehenswerte Dachstuhl 1678-1690 entstand.
Die jetzt als "Haus der Begegnungen Bollensdorf" genutzten Räumlichkeiten sind im Wesentlichen mit Fachwerkwänden ausgestattet, die zum Teil noch bemalte Wandtapetenreste aufweisen. Grabungen in den gewölbten Kellerräumen legten Reste eines Burghofgrabens und Anschüttungen eines Mittelhügels aus dem 13. Jahrhundert frei. Man vermutet daher die Existenz einer Turmhügelburg als Wohnburg auf der Anhöhe, auf der jetzt das Gutshaus steht.
Nach vorheriger telefonischer Anmeldung beim Geschichtskreis der Evangelischen Kirche können Besucher sieben historische und teilweise freigelegte Gewölbekeller besichtigen.